Samstag, 24. Juli 2010

Tage wie diese und die Zeichen der Zeit

Es sind Tage wie diese, an denen meine Lebensträume genauso aus allen Wolken fallen, wie der starke prasselnde Regen. An solchen Tagen wird mir noch deutlicher, dass in unserer Welt fast gar nichts mehr in Ordnung ist. Mir wird klar, dass es sinnlos ist, irgendwelche Lebenspläne zu machen, weil man nicht weiß was morgen passieren wird. Jeder Tag hat seine eigene Plage. Wir leben außerdem in einer unsicheren Welt, in der das Chaos immer stärker regiert. Abgesehen davon bringt es auch nichts, seinen Lebensplan an Gott vorbei zu gestalten, nur um seinen eigenen Willen und seine eigene Idee von Berufung durchsetzen zu können; um der Erfüllung des eigenen Lebens willen; um der Erfüllung eines "gelungenen Lebens" willen. Immer mehr Christen - auch ich - vergessen das phasenweise und lassen Gott nebenher laufen. Doch wir sind nicht auf der Welt, um unseren Willen durchzusetzen; um unsere Vorstellung eines gelungenen Lebens durchzuboxen. Nein, zu aller erst sollen wir das Reich Gottes suchen und erst dann wird uns der Rest dazu gegeben - was sicherlich in Anbetracht des Himmelreiches keine großartige Bedeutung mehr haben wird, ob in meiner Garage dann ein Motorroller oder ein Mercedes Benz steht.

Ein kurzer Blick in die Welt da draußen, in die Fernseh- und Nachrichtenwelt sagt mir: meine Güte, so weit ist es schon?

Was geschieht denn in unserer Zeit? Es zeichnen sich bereits etliche Vorlagen des unheilvollen Gräuels an den heiligen Orten ab. Mittlerweile gibt es Gegenden, in denen der Gottesdienst für treue Christen immer mehr zum Ärgernis wird. Ganz zu schweigen von all den Missbräuchen des Leibes unseres Herrn. Viele Christen haben sich auch an solche Praktiken gewöhnt. Obwohl sie eigentlich rechtgläubig bleiben wollten, schockiert sie der Frevel nicht mehr.

Ja, die Zeit ist ziemlich weit fortgeschritten. Welcher aufmerksame Christ würde heute nicht sagen, dass die meisten "Zeichen der Zeit", von denen uns der Herr besonders eindringlich in den Evangelien nach Lukas und Matthäus erzählt, in unserem Jahrhundert nicht schon zum Großteil erfüllt wurden? Und ja, es gab immer mal wieder Epochen, von denen man das Gleiche hätte sagen können. Aber scheinbar waren diese nicht reif genug einen Antichristen hervorzubringen, was in mir, im Angesicht aller Schrecknisse aus der Vergangenheit, schon heftige Vorstellung auslöst - man denke nur an Gestalten wie Hitler, Stalin, Lenin ect. die Liste ist lang und auch anno dazumal dachten einige Menschen an den Antichristen. Das Problem ist nur, dass viele Menschen eine falsche Vorstellung vom Antichristen haben. Manche denken, dass dieser gar all zu auffällig nach Schwefel riecht und offensichtlich böse Taten hervorbringt. Meinem Verständnis nach wird uns das eben nicht so durch die Heilige Schrift vermittelt. Meine weitere Vorstellung davon sieht so aus: die Zeit des Antichristen wird so gottlos sein, dass die meisten Menschen in ihrer Gottlosigkeit das gottlose Treiben im antichristlichen System nicht als bedrohlich empfinden werden. Gerade deswegen werden ja so viele von uns verführt und nur Jene, die den Wolf gerochen haben, werden vermutlich psychisch und physisch verfolgt und beseitigt. Man bedenke hierzu auch die Herrenworte in Matthäus, Kapitel 24:

22 Und wenn jene Zeit nicht verkürzt würde, dann würde kein Mensch gerettet; doch um der Auserwählten willen wird jene Zeit verkürzt werden.
23 Wenn dann jemand zu euch sagt: Seht, hier ist der Messias!, oder: Da ist er!, so glaubt es nicht!
24 Denn es wird mancher falsche Messias und mancher falsche Prophet auftreten und sie werden große Zeichen und Wunder tun, um, wenn möglich, auch die Auserwählten irrezuführen.
25 Denkt daran: Ich habe es euch vorausgesagt.


So leicht wird es also nicht werden, dem Ganzen zu entrinnen. Deswegen ist es für meine Begriffe wesentlich sinnvoller, endlich einen Riss zwischen Freie und Sklaven zu schlagen, anstatt auch noch die letzten Perlen vor die Schweine zu werfen. Wir müssen - wie Gabriele Kuby sagt - erkennen, dass wir Feinde haben und wir müssen diese Feinde gleichsam so behandeln, wie es uns Christen gelehrt wurde. Ohne Hass, aber auch ohne Furcht sollen wir unseren Feinden begegnen und sie im Gebet begleiten. Wenn nötig - so sagt es uns der Herr - sollen wir sogar fliehen. Da ist nichts mehr mit Patriotismus; Bundeskanzlerwahl oder Altersrente. Wenn es dann noch eine Möglichkeit zur Missionierung gibt, müssen wir zum Salz werden und Salz werden wir nur dann sein, wenn wir so leben, wie es uns von Gott her zukommt. Dann beginnt die Zeit der nie dagewesenen Chance eines Bekenntnisses ins Angesicht dieser Welt und ihres Fürsten. Wer will sich denn diese Chance entgehen lassen? Wer will nicht zur Ecclesia Militans gehören?

Bedenken muss man aber, dass sich die Waffen der Christen von den Waffen der Unfreien gänzlich unterscheiden:

Epheser Kapitel 6
10 Und schließlich: Werdet stark durch die Kraft und Macht des Herrn!
11 Zieht die Rüstung Gottes an, damit ihr den listigen Anschlägen des Teufels widerstehen könnt.
12 Denn wir haben nicht gegen Menschen aus Fleisch und Blut zu kämpfen, sondern gegen die Fürsten und Gewalten, gegen die Beherrscher dieser finsteren Welt, gegen die bösen Geister des himmlischen Bereichs.
13 Darum legt die Rüstung Gottes an, damit ihr am Tag des Unheils standhalten, alles vollbringen und den Kampf bestehen könnt.
14 Seid also standhaft: Gürtet euch mit Wahrheit, zieht als Panzer die Gerechtigkeit an
15 und als Schuhe die Bereitschaft, für das Evangelium vom Frieden zu kämpfen.
16 Vor allem greift zum Schild des Glaubens! Mit ihm könnt ihr alle feurigen Geschosse des Bösen auslöschen.
17 Nehmt den Helm des Heils und das Schwert des Geistes, das ist das Wort Gottes.
18 Hört nicht auf, zu beten und zu flehen! Betet jederzeit im Geist; seid wachsam, harrt aus und bittet für alle Heiligen,
19 auch für mich: dass Gott mir das rechte Wort schenkt, wenn es darauf ankommt, mit Freimut das Geheimnis des Evangeliums zu verkünden,
20 als dessen Gesandter ich im Gefängnis bin. Bittet, dass ich in seiner Kraft freimütig zu reden vermag, wie es meine Pflicht ist.


Wir sollen beim Auftauchen dieser Zeichen bereit sein und voller Hoffnung den Kopf erheben, aber wir sollen uns nicht auf unsere Verteidigung vorbereiten. Der Herr gibt uns alle Worte zur rechten Zeit zum Zeugnis gegen die Verfolger. Wir brauchen uns keine großen Worte einfallen zu lassen, mit denen wir die Wahrheit verteidigen könnten - es würde das Zeugnis verdunkeln.

Alles, was mir heute zu diesem Thema eingefallen ist, könnte ich auch leichter umschreiben - mit einem einzigen Wort: Hoffnung. Denn um die Hoffnung geht es und die Zeichen der Zeit sollen uns Hoffnung und keine Angst machen.

Unser Herr wird kommen!

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