Mittwoch, 28. Juli 2010

Katechismus für den NDR

Ich weiß nicht, wie alt dieser Spot von NDR ist, aber all zu alt kann er ja nicht sein, weil Benedikt XVI. und der "kirchliche Kindesmissbrauch" darin karikiert wird.



Mein Fazit: Der NDR braucht dringend einen Katechismus und vielleicht auch das Kompendium. Der Dummheit kann man nur mit Unterricht beikommen.

Beatae memoriae

Mein Tag wurde und wird heute vom Andenken meiner Oma begleitet. Obwohl heute weder ihr Namenstag; Sterbetag; noch ihr Geburtstag ist, haben sich viele meiner Gedanken an sie gerichtet. Das kam einfach so, als ich zu meiner Tante ging, um ihr zum 76ten zu gratulieren. Da sprachen wir auf einmal von "Früher" und von meiner Oma Babett. Wie sie und wie es damals eben war, als ihr Mann 1956 gestorben ist und sie mit ihren vier Kindern - teils erwachsen, teils jugendlich - allein die Felder und Wälder bestellen musste. Viel Tragik, aber auch viel Schönheit und Bescheidenheit schwangen in den Erzählungen meiner Tante mit. Ich bekam einen Kloß im Hals, ob der vielen Entbehrungen, die zu dieser Zeit für die Landmenschen auch nicht gerade leicht hinzunehmen waren, aber in guter Manier Gott aufgeopfert wurden. So ging meine Oma mit ihren Kindern durch sämtliche Widernisse hindurch. Abends, nach der Kartoffelernte im Rosenkranzmonat Oktober, wurden meine Tanten und mein Vater noch zum Rosenkranz in die Kirche geschickt und es wurde gebetet. Immer. Sie war auch im Jahre 1990 die treibende Kraft hin zum Gebet. Keiner rührte sein Mittagessen (mittlerweile gekocht von meiner Mutter) an, bevor nicht das Vater Unser gebetet wurde. Ich glaube ich konnte dieses Gebet nur auswendig, weil meine Oma es jeden Tag mit uns betete.

Oma lebte nach dem Tod ihres Mannes 43 Jahre lang als Witwe und starb auch als Witwe 1999 in unserem Haus. im Alter werden die meisten Menschen ein bisschen schwierig, besonders jene vom Schlag: "arbeitswütig und nicht ruhen wollen können". Zu denen gehörte meine Oma und es war nicht schön für sie, die meisten Arbeiten, die sie bis zu ihrem 90. Lebensjahr getätigt hatte, in ihren letzten Lebensjahren nicht mehr ausführen zu können. Ja, sie wurde ein Pflegefall. Eines Tages entschlief sie friedlich, im wahrsten Sinne des Wortes, in ihrem Bett. Der Rosenkranz in ihren Händen.

Sie ist ein großes Vorbild für mich geworden. Deswegen schreibe ich es hier auf. Denn auch wenn sie vom Recht her noch einmal hätte heiraten können, so war ihr das Andenken ihres Mannes und das intensive Glaubensleben wichtiger, als ein zweites Durchstarten. Da die Kinder aus dem Gröbsten heraus waren, konnte sie sich dann auch ihren vielen Pilger-und Wallfahrten widmen, von denen sie mir einige Gegenstände hinterlassen hat. Ich erzählte auf meinem alten Blog schon einmal von der "wundertätigen Lourdes-Kerze" :-).

Ja ja, meine Oma... erst nach und nach bemerkte ich, was ich an dieser Frau wirklich hatte. Ich vermisse sie heute so sehr.

Wenn sie noch auf Erden leben würde, hätte ich wohl schon die x-te Wallfahrt mit ihr unternommen, aber dann wäre sie heute auch schon 104 Jahre alt. Sie starb mit 93. Ihr Grab ist für uns das ganze Jahr über ein wichtiger Ort.

Gelebte Demokratie in der Blogozese

Wahrlich wahrlich, schaut einmal her, Katholiken machen sich ganz gut in der Demokratie ;-)

Also alle mal Hier klicken und beim ehrenwerten Alipius über den künftigen Namen des Blogger-Preises abstimmen.

Das wird sicherlich ein netter und interessanter Zusatz für das katholische Bloggertum.

Dienstag, 27. Juli 2010

Die Zulassung Gottes

Weil es zur Zeit in der Blogozese bezüglich der Loveparade und des Artikels von Eva Herman brodelt - wo dann auch schon mal über die "Zulassung Gottes" geschrieben wurde - möchte ich hier ein paar Texte zur Meditation vorschlagen:

Thema: Zulassung Gottes

Mt 10,29 Verkauft man nicht zwei Spatzen für ein paar Pfennig? Und doch fällt keiner von ihnen zur Erde ohne den Willen eures Vaters.

Das lehrt die Kirche - aus dem Katechismus:

268 Von den Attributen Gottes wird im Symbolum einzig die Allmacht angeführt; sie zu bekennen, ist für unser Leben von großer Bedeutung. Wir glauben, daß sie sich auf alles erstreckt, denn Gott, der alles erschaffen hat [Vgl. Gen 1,1; Joh 1,3], lenkt alles und vermag alles.

311 Die Engel und die Menschen, intelligente und freie Geschöpfe, müssen ihrer letzten Bestimmung aus freier Wahl entgegengehen und ihr aus Liebe den Vorzug geben. Sie können darum auch vom Weg abirren und sie haben auch tatsächlich gesündigt. So ist das moralische Übel in die Welt gekommen, das unvergleichlich schlimmer ist als das physische Übel. Gott ist auf keine Weise, weder direkt noch indirekt, die Ursache des moralischen Übels [Vgl. Augustinus, lib. 1,1,1; Thomas v. A., s. th. 1–2,79, 1]. er lässt es jedoch zu, da er die Freiheit seines Geschöpfes achtet, und er weiß auf geheimnisvolle Weise Gutes daraus zu ziehen (Vgl. dazu auch 396, 1849):

324 Daß Gott das physische und das moralische Böse zulässt, ist ein Mysterium, das er durch seinen Sohn Jesus Christus erhellt, der gestorben und auferstanden ist, um das Böse zu besiegen. Der Glaube gibt uns die Gewißheit, daß Gott das Böse nicht zuließe, wenn er nicht auf Wegen, die wir erst im ewigen Leben vollständig erkennen werden, sogar aus dem Bösen Gutes hervorgehen ließe.

Papst Leo XIII. lehrt in seiner Enzyklika "Libertas praestantissimum" (Über die menschliche Freiheit):

Auch hierin hat sich das menschliche Gesetz Gott zum Vorbild zu nehmen, der dadurch, dass er Böses in der Welt zulässt, „weder will, dass Böses geschieht, noch will, dass das Böse nicht geschehe, sondern ZULÄSST, dass es geschehe; und das ist gut“

Mir geht es jetzt gar nicht unbedingt um das Geschehen bei der Loveparade, denn da ist es für uns eher wichtig zu erwähnen, dass man für alle Beteiligten beten soll. Mir geht es um den Aspekt "Gottes Zulassung" im Allgemeinen. Auf den Artikel von Eva Herman gehe ich hier auch weiter nicht mehr ein, weil ich denke, dass sie da über das Ziel hinausgeschossen hat. Offenbar erkannte sie das auch und hat sich entschuldigt - gut, Thema abgehakt. Dann geht es weiter mit Gottes Zulassung.

Der Punkt ist meiner Meinung nach der: hier --> Genesis 18, 20-32 <-- wird uns gelehrt, wie es IST und was wir tun können (fürbittende Gebete) und hier --> Lukas 13, 1-5 <-- wird uns gelehrt, wie wir dazu stehen sollen - nämlich ohne Urteil über die Menschen, denen Böses geschieht, weil wir selber der Umkehr bedürfen. Und nicht nur deswegen, sondern auch, weil wir für ein Urteil selbst dann nicht würdig wären, wenn wir schon selig leben würden. Wir kennen den Willen Gottes nicht und wissen daher auch nicht, warum Dieses und Jenes geschieht. Wenn ein Geschehnis von Zeichen begleitet wird, könnte uns das höchstens eine Warnung sein. Korrigiert mich, wenn ich irre. Zum Vergleich stelle ich die beiden Bibelstellen einander gegenüber:
Genesis 18, 20-32
20 Der Herr sprach also: Das Klagegeschrei über Sodom und Gomorra, ja, das ist laut geworden, und ihre Sünde, ja, die ist schwer.
21 Ich will hinabgehen und sehen, ob ihr Tun wirklich dem Klagegeschrei entspricht, das zu mir gedrungen ist. Ich will es wissen.
22 Die Männer wandten sich von dort ab und gingen auf Sodom zu. Abraham aber stand noch immer vor dem Herrn.
23 Er trat näher und sagte: Willst du auch den Gerechten mit den Ruchlosen wegraffen?
24 Vielleicht gibt es fünfzig Gerechte in der Stadt: Willst du auch sie wegraffen und nicht doch dem Ort vergeben wegen der fünfzig Gerechten dort?
25 Das kannst du doch nicht tun, die Gerechten zusammen mit den Ruchlosen umbringen. Dann ginge es ja dem Gerechten genauso wie dem Ruchlosen. Das kannst du doch nicht tun. Sollte sich der Richter über die ganze Erde nicht an das Recht halten?
26 Da sprach der Herr: Wenn ich in Sodom, in der Stadt, fünfzig Gerechte finde, werde ich ihretwegen dem ganzen Ort vergeben.
27 Abraham antwortete und sprach: Ich habe es nun einmal unternommen, mit meinem Herrn zu reden, obwohl ich Staub und Asche bin.
28 Vielleicht fehlen an den fünfzig Gerechten fünf. Wirst du wegen der fünf die ganze Stadt vernichten? Nein, sagte er, ich werde sie nicht vernichten, wenn ich dort fünfundvierzig finde.
29 Er fuhr fort, zu ihm zu reden: Vielleicht finden sich dort nur vierzig. Da sprach er: Ich werde es der vierzig wegen nicht tun.
30 Und weiter sagte er: Mein Herr zürne nicht, wenn ich weiterrede. Vielleicht finden sich dort nur dreißig. Er entgegnete: Ich werde es nicht tun, wenn ich dort dreißig finde.
31 Darauf sagte er: Ich habe es nun einmal unternommen, mit meinem Herrn zu reden. Vielleicht finden sich dort nur zwanzig. Er antwortete: Ich werde sie um der zwanzig willen nicht vernichten.
32 Und nochmals sagte er: Mein Herr zürne nicht, wenn ich nur noch einmal das Wort ergreife. Vielleicht finden sich dort nur zehn. Und wiederum sprach er: Ich werde sie um der zehn willen nicht vernichten.

Lukas 12, 1-5
1 Zu dieser Zeit kamen einige Leute zu Jesus und berichteten ihm von den Galiläern, die Pilatus beim Opfern umbringen ließ, sodass sich ihr Blut mit dem ihrer Opfertiere vermischte.
2 Da sagte er zu ihnen: Meint ihr, dass nur diese Galiläer Sünder waren, weil das mit ihnen geschehen ist, alle anderen Galiläer aber nicht?
3 Nein, im Gegenteil: Ihr alle werdet genauso umkommen, wenn ihr euch nicht bekehrt.
4 Oder jene achtzehn Menschen, die beim Einsturz des Turms von Schiloach erschlagen wurden - meint ihr, dass nur sie Schuld auf sich geladen hatten, alle anderen Einwohner von Jerusalem aber nicht?
5 Nein, im Gegenteil: Ihr alle werdet genauso umkommen, wenn ihr euch nicht bekehrt.

Ich denke, wenn man diese beiden Dinge auseinander hält, können wir besser mit dem Thema rund um "Strafe Gottes" oder "Zulassung Gottes" umgehen und wir müssten weder das Eine (Gottes Zulassung) leugnen, noch das Andere (die Sünden der Mitmenschen) beurteilen.

Montag, 26. Juli 2010

Loveparade speziell und allgemein

"Die Loveparade als Sündenpfuhl für Jugendliche".
"Die Loveparade 2010 als Grab für Jugendliche".

Jeder ist empört und die Gründe dafür sind ziemlich vielfältig. Jedoch muss man hier erst einmal einiges auseinander halten:

1. die Massenpanik und ihre Opfer. Es gibt noch keinen abschließenden Bericht über das Aufkommen der Massenpanik und darüberhinaus ist dieses Geschehnis wirklich tragisch und sollte nicht benutzt werden. Eine Massenpanik kann nämlich in allen zu engen Räumen ausbrechen, dazu braucht es nur eine einzige Person, die klaustrophobisch oder sonstwie empfindlich ist. Das könnte bei einem Andrang bei Aldi genauso passieren, wie in so einem viel zu kleinen Tunnel. Man sollte dennoch auch über die spirituelle Komponente nachdenken.

2. Die Loveparade als solche, die jetzt komplett abgeschafft wird und für deren Abschaffung man einzig und allein die Todesopfer als Grund zu nennen weiß. Dabei geht es doch in Wirklichkeit nicht nur um die Loveparade 2010, sondern um das gesamte Konzept.

Aber irgendwie scheinen jetzt alle möglichen Leute aus heiterem Himmel völlig perplex zu sein, angesichts der Tatsachen, dass es auch auf der Loveparade mit Drogen ganz gut ablief. Für mich ist das völlig unverständlich, da es doch weithin bekannt war, mit welchen Mittelchen man sich dort stimuliert.

Im Allgemeinen ist es aber die Tatsache, dass kaum ein Politiker einen Grund gefunden hat, die Drogen-Exzesse bei den vergangenen Paraden anzuprangern, die Jahr für Jahr auf dieser "friedlichen" Party stattfinden bzw. stattfanden. Da haben sich einige Staatsmänner-und Frauen schön aus der Affaire gezogen, denn jetzt wird man sowieso nie mehr über die Loveparade-Problematik sprechen, weil die Massenpanik einfach ein viel zu großes Drama war und nicht von den grundlegenden Problemen der Loveparade überschattet werden darf. Das ist schon verständlich, denn jeder, der ein Herz hat, wird zuerst an die Opfer und deren Hinterbliebenen denken und für sie beten - falls man Christ ist. Doch nicht jeder scheint dem aus reiner Herzensgüte zuzustimmen, sondern weil es einfach bequemer ist, alles, was unter dieser "Party" lief, mit dieser Massenpanik ad acta legen zu können.

Haben wir in Deutschland ein Problem mit Drogen und der Sittlichkeit? Neeeeiiiin, wiiir doch nicht.

Jetzt schreien die Politiker all überall auf. Wieso jetzt erst? Wegen den Todesopfern und den vermeintlich unfähigen Veranstaltern, vermutlich. Aber das Große und Ganze lässt man dabei schon wieder aus dem Blick.

Als ob nicht auf unglaublich vielen Parties in Deutschland Drogen konsumiert werden würden. Das gehört doch lange schon zum Alltag vieler Jugendlicher - auch bei getauften Heranwachsenden. Nur das Problem ist halt, dass man Alkohol nicht als Droge, oder wenigstens als potentiell gefährliches Genussmittel ansieht, sondern als Durstlöscher oder Partylaune-Macher.

Jetzt erst auf die Loveparade zu schimpfen, weil dabei Jugendliche ums Leben kamen - während die Jugend seit Jahrzehnten wöchentlich in ihren Partyräumen eine kleine Loveparade incl. Drogen abhält und nicht Wenige sich ins Jenseits befördern, ist doch auch nicht gerade vorbildlich für dieses Land. Sieht das denn keiner?

Es ist viel Gebet notwendig.

Sonntag, 25. Juli 2010

K-TV sucht professionelle katholische Journalisten

K-TV will sich vergrößern und verbessern.
Der Gründer und Leiter von K-TV, Pfarrer Buschor, weist in seinen Live-Ausstrahlungen seit einigen Tagen darauf hin, dass der Sender unbedingt fertig ausgebildete Journalisten sucht, die voll und ganz mit der Katholischen Kirche verbunden sind und hinter dem Heiligen Vater stehen.

Wenn IHR also solche Journalisten kennt oder selber welche seid und gerade keinen Job habt, dann schaut einfach mal auf der Seite k-tv.org vorbei und meldet euch da entweder telefonisch oder per e-Mail.

An ehrenamtliche- und Laienmitarbeiter mangelt es nach Pfarrer Buschors Aussage nicht.

Samstag, 24. Juli 2010

Tage wie diese und die Zeichen der Zeit

Es sind Tage wie diese, an denen meine Lebensträume genauso aus allen Wolken fallen, wie der starke prasselnde Regen. An solchen Tagen wird mir noch deutlicher, dass in unserer Welt fast gar nichts mehr in Ordnung ist. Mir wird klar, dass es sinnlos ist, irgendwelche Lebenspläne zu machen, weil man nicht weiß was morgen passieren wird. Jeder Tag hat seine eigene Plage. Wir leben außerdem in einer unsicheren Welt, in der das Chaos immer stärker regiert. Abgesehen davon bringt es auch nichts, seinen Lebensplan an Gott vorbei zu gestalten, nur um seinen eigenen Willen und seine eigene Idee von Berufung durchsetzen zu können; um der Erfüllung des eigenen Lebens willen; um der Erfüllung eines "gelungenen Lebens" willen. Immer mehr Christen - auch ich - vergessen das phasenweise und lassen Gott nebenher laufen. Doch wir sind nicht auf der Welt, um unseren Willen durchzusetzen; um unsere Vorstellung eines gelungenen Lebens durchzuboxen. Nein, zu aller erst sollen wir das Reich Gottes suchen und erst dann wird uns der Rest dazu gegeben - was sicherlich in Anbetracht des Himmelreiches keine großartige Bedeutung mehr haben wird, ob in meiner Garage dann ein Motorroller oder ein Mercedes Benz steht.

Ein kurzer Blick in die Welt da draußen, in die Fernseh- und Nachrichtenwelt sagt mir: meine Güte, so weit ist es schon?

Was geschieht denn in unserer Zeit? Es zeichnen sich bereits etliche Vorlagen des unheilvollen Gräuels an den heiligen Orten ab. Mittlerweile gibt es Gegenden, in denen der Gottesdienst für treue Christen immer mehr zum Ärgernis wird. Ganz zu schweigen von all den Missbräuchen des Leibes unseres Herrn. Viele Christen haben sich auch an solche Praktiken gewöhnt. Obwohl sie eigentlich rechtgläubig bleiben wollten, schockiert sie der Frevel nicht mehr.

Ja, die Zeit ist ziemlich weit fortgeschritten. Welcher aufmerksame Christ würde heute nicht sagen, dass die meisten "Zeichen der Zeit", von denen uns der Herr besonders eindringlich in den Evangelien nach Lukas und Matthäus erzählt, in unserem Jahrhundert nicht schon zum Großteil erfüllt wurden? Und ja, es gab immer mal wieder Epochen, von denen man das Gleiche hätte sagen können. Aber scheinbar waren diese nicht reif genug einen Antichristen hervorzubringen, was in mir, im Angesicht aller Schrecknisse aus der Vergangenheit, schon heftige Vorstellung auslöst - man denke nur an Gestalten wie Hitler, Stalin, Lenin ect. die Liste ist lang und auch anno dazumal dachten einige Menschen an den Antichristen. Das Problem ist nur, dass viele Menschen eine falsche Vorstellung vom Antichristen haben. Manche denken, dass dieser gar all zu auffällig nach Schwefel riecht und offensichtlich böse Taten hervorbringt. Meinem Verständnis nach wird uns das eben nicht so durch die Heilige Schrift vermittelt. Meine weitere Vorstellung davon sieht so aus: die Zeit des Antichristen wird so gottlos sein, dass die meisten Menschen in ihrer Gottlosigkeit das gottlose Treiben im antichristlichen System nicht als bedrohlich empfinden werden. Gerade deswegen werden ja so viele von uns verführt und nur Jene, die den Wolf gerochen haben, werden vermutlich psychisch und physisch verfolgt und beseitigt. Man bedenke hierzu auch die Herrenworte in Matthäus, Kapitel 24:

22 Und wenn jene Zeit nicht verkürzt würde, dann würde kein Mensch gerettet; doch um der Auserwählten willen wird jene Zeit verkürzt werden.
23 Wenn dann jemand zu euch sagt: Seht, hier ist der Messias!, oder: Da ist er!, so glaubt es nicht!
24 Denn es wird mancher falsche Messias und mancher falsche Prophet auftreten und sie werden große Zeichen und Wunder tun, um, wenn möglich, auch die Auserwählten irrezuführen.
25 Denkt daran: Ich habe es euch vorausgesagt.


So leicht wird es also nicht werden, dem Ganzen zu entrinnen. Deswegen ist es für meine Begriffe wesentlich sinnvoller, endlich einen Riss zwischen Freie und Sklaven zu schlagen, anstatt auch noch die letzten Perlen vor die Schweine zu werfen. Wir müssen - wie Gabriele Kuby sagt - erkennen, dass wir Feinde haben und wir müssen diese Feinde gleichsam so behandeln, wie es uns Christen gelehrt wurde. Ohne Hass, aber auch ohne Furcht sollen wir unseren Feinden begegnen und sie im Gebet begleiten. Wenn nötig - so sagt es uns der Herr - sollen wir sogar fliehen. Da ist nichts mehr mit Patriotismus; Bundeskanzlerwahl oder Altersrente. Wenn es dann noch eine Möglichkeit zur Missionierung gibt, müssen wir zum Salz werden und Salz werden wir nur dann sein, wenn wir so leben, wie es uns von Gott her zukommt. Dann beginnt die Zeit der nie dagewesenen Chance eines Bekenntnisses ins Angesicht dieser Welt und ihres Fürsten. Wer will sich denn diese Chance entgehen lassen? Wer will nicht zur Ecclesia Militans gehören?

Bedenken muss man aber, dass sich die Waffen der Christen von den Waffen der Unfreien gänzlich unterscheiden:

Epheser Kapitel 6
10 Und schließlich: Werdet stark durch die Kraft und Macht des Herrn!
11 Zieht die Rüstung Gottes an, damit ihr den listigen Anschlägen des Teufels widerstehen könnt.
12 Denn wir haben nicht gegen Menschen aus Fleisch und Blut zu kämpfen, sondern gegen die Fürsten und Gewalten, gegen die Beherrscher dieser finsteren Welt, gegen die bösen Geister des himmlischen Bereichs.
13 Darum legt die Rüstung Gottes an, damit ihr am Tag des Unheils standhalten, alles vollbringen und den Kampf bestehen könnt.
14 Seid also standhaft: Gürtet euch mit Wahrheit, zieht als Panzer die Gerechtigkeit an
15 und als Schuhe die Bereitschaft, für das Evangelium vom Frieden zu kämpfen.
16 Vor allem greift zum Schild des Glaubens! Mit ihm könnt ihr alle feurigen Geschosse des Bösen auslöschen.
17 Nehmt den Helm des Heils und das Schwert des Geistes, das ist das Wort Gottes.
18 Hört nicht auf, zu beten und zu flehen! Betet jederzeit im Geist; seid wachsam, harrt aus und bittet für alle Heiligen,
19 auch für mich: dass Gott mir das rechte Wort schenkt, wenn es darauf ankommt, mit Freimut das Geheimnis des Evangeliums zu verkünden,
20 als dessen Gesandter ich im Gefängnis bin. Bittet, dass ich in seiner Kraft freimütig zu reden vermag, wie es meine Pflicht ist.


Wir sollen beim Auftauchen dieser Zeichen bereit sein und voller Hoffnung den Kopf erheben, aber wir sollen uns nicht auf unsere Verteidigung vorbereiten. Der Herr gibt uns alle Worte zur rechten Zeit zum Zeugnis gegen die Verfolger. Wir brauchen uns keine großen Worte einfallen zu lassen, mit denen wir die Wahrheit verteidigen könnten - es würde das Zeugnis verdunkeln.

Alles, was mir heute zu diesem Thema eingefallen ist, könnte ich auch leichter umschreiben - mit einem einzigen Wort: Hoffnung. Denn um die Hoffnung geht es und die Zeichen der Zeit sollen uns Hoffnung und keine Angst machen.

Unser Herr wird kommen!

Dienstag, 20. Juli 2010

Aus vollem Herzen Christ

Freudig überrascht war ich, als ich heute morgen am Frühstückstisch den Regional-Teil meiner Tageszeitung aufschlug und meine Augen auf den Artikel mit dem Titel "Keine Trolle in Hollfeld" fiel. Darin ging es darum, dass abermals ein Metal-Konzert im Wallfahrtsort Hollfeld stattfinden sollte. Dabei fiel die diesjährige Beratung genauso aus, wie beim letzten Mal: Nein.

Geplant war nämlich das "Black-Troll-Winterfestival" und ausgerechnet in der Vorweihnachtszeit in einer mehrheitlich katholischen Gegend. Da ist die Bürgermeisterin von Hollfeld, Karin Barwisch, mein heutiges High-Light, denn sie ist
"aus vollem Herzen Christ"
und ihrer Meinung nach passt so ein Festival einfach nicht in das Glaubensleben der Gemeinde.

Leute, was will man denn mehr? Eine klare Entscheidung, ein klares Bekenntnis von christlichen Politikern (übrigens hat auch ein Grüner dagegen gestimmt - do schau her) und schon hat man seinen Schatz im Himmel vermehrt.

Sonntag, 18. Juli 2010

„Aber auch der Mensch ist besser als wir denken.“

Dieser Satz stammt - so hörte ich es - von Pater Werenfried, dem Gründer des Hilfswerkes "Kirche in Not". Davor steht der Satz: "Gott ist viel besser als wir denken".

Welcher Christ würde da widersprechen?

Dennoch kenne ich von anderen Mitchristen und von mir selber die teilweise zur Paranoia ansteigende Angst vor mancherlei Menschentypen. Vielleicht speist sich so eine Angst - oder nennen wir es eine Grundbefürchtung - aus schlechten Erfahrungen mit einer gewissen Menschengruppe, einem Verein oder gar einer Ethnie. Vielleicht liegt das Ganze auch wesentlich tiefer im Sündenfall des Menschen begründet, was uns daran hindert Vertrauen und Frieden zu halten.
Ich weiß es nicht. Mir ist nur aufgefallen, dass meine früher all zu häufig gehegte Grundbefürchtung gegenüber fremden Menschen nachgelassen hat, und zwar seit genau auf dem Tag vor vier Jahren. Damals war ich noch nicht christlich, sondern heidnisch/schamanisch unterwegs. Unterwegs war ich damals auch im wahrsten Sinne des Wortes, und zwar in der Gegend Bochum-Herne, als ich von einem Besuch allein nach Hause fahren musste. Ich lief in der Früh zielstrebig zur Haltestelle der BOGESTRA, löste ein Ticket mit dem letzten Kleingeld, welches mir noch übrig war und stieg dann ohne lange Wartezeit in die Straßenbahn ein. Erst nach einer Weile fiel mir auf der anderen Seite in der gegenüberliegenden Sitzreihe ein asiatisch aussehender Mann auf, der der Vater von Jackie Chan hätte sein können. Ich bemerkte, wie er mich unaufhörlich anstarrte, fast schon lauernd und bedrängend. Was will der von mir? Will er mich ausrauben; will er mich umbringen? Es war klar, dass ich eine starke Bedrohung fühlte und mir wurde sehr unwohl. Als die Straßenbahn am Hauptbahnhof hielt und ich schon fast erlöst aufstand, sah ich noch aus dem Augenwinkel wie es mir der Mann gleich tat. Nun geriet ich in Panik. Was hatte das zu bedeuten? Der Bahnhof war um diese Uhrzeit fast menschenleer. Für meine Abfahrt hatte ich einen festen Plan, den ich unbedingt einhalten musste. Doch der Fahrkartenautomat machte mir einen Strich durch die Rechnung, als ich mir mit meinem letzten Fünfziger ein WE-Ticket kaufen wollte. Er nahm den Schein aus unerfindlichen Gründen nicht an. Eine kleine Menschengruppe machte sich auf dem Weg zu meinem Gleis und ich fragte, ob man denn im Zug noch Karten kaufen kann. Dies wurde verneint. Die Uhr über meinem Kopf tickte und ich versuchte verzweifelt den Automaten mit meinem Geld zu füttern - vergebens. Fast fing ich an zu weinen, denn ich hatte kein Handy dabei, um eine Änderung meines Reiseplans an meinen Bruder, der mich abholen sollte, weiterzugeben. Es hätte also viele Probleme nach sich gezogen, wenn ich diesen einen Zug nicht bekommen hätte. Da stand der asiatische Mann auf einmal neben mir und ich wurde völlig ruhig. In einem seltsam dösigen Zustand gab ich dem Mann meinen Fünfziger und hörte wie mein Innerstes mir Vorwürfe machte: "was tust du denn da? Er haut mit deinem letzten Geld ab, dann stehst du alleine in einer fremden Stadt mit hoher Kriminalitätsrate da!". Ich hörte nicht darauf, der Schein hatte meine Hand verlassen und lag nun in der Hand des Fremden. Völlig ungläubig sah ich zu, wie dieser die 50 Euro mit einer Leichtigkeit in den Automaten einführte. Weg war der Schein - schnell eintippen und das Wechselgeld entgegennehmen. "Danke", sagte ich dem Mann und er lächelte.

Dieses Erlebnis war eines der schaurigsten und zugleich eine der schönsten Begebenheiten in meinem Leben. Ich kann es mir bis heute nicht erklären, aber ich schreibe es hier auf, um meine Erinnerung daran festzuhalten und um zu bezeugen, dass unsere Befürchtungen den Menschen gegenüber nicht immer, aber immer öfter bloße Trugschlüsse sind. Ein gesunder Abstand zu Menschen, die einem nicht gleich "koscher" sind, ist sicherlich ratsam, aber wie viel kann man sich schon auf menschlicher Ebne kaputt machen, wenn dieser Abstand zu Vorurteilen und Paranoia führt? Viel wäre schon getan, wenn vor allem wir Christen die Argwohn wieder überwinden könnten, weil das Zwischenmenschliche sicher ein fruchtbarer Boden für den Samen des Glaubens ist und somit der Mission in der deutschen Diaspora dienen könnte.

Auch wenn Pater Werenfried mit seinem Satz etwas anderes ausdrücken wollte - ich denke, mein Erlebnis passt trotzdem gut dazu.

Samstag, 17. Juli 2010

Gelobt sei Jesus Christus

Grüß Gott und herzlich Willkommen auf Lumen Cordium!

Ganz bin ich mit dem neuen Blog noch nicht vertraut und fertig bin ich ohne fix leider auch noch nicht geworden, also wird sich hier mancher Tage noch einiges ändern.

Die Blogliste habe ich von Conservare unverändert übernommen. Es sind mehr Links geworden und es sollen noch mehr werden, also fange ich gleich jetzt mit einem Aufruf an:

Wer sich von der Blogözese hier noch nicht verlinkt vorfindet, aber gerne seinen Link hier sehen möchte, soll sich bitte hier mit einem Kommentar melden. Danke.

Ansonsten bleibt mir nach längerer Verzögerung jetzt auch nichts anderes übrig, als dieses Blog für eröffnet zu erklären :-). Ich hoffe und zähle auf meine "alten Stammgäste", sowie auf viele neue Gäste. Den alten Blog "Conservare" könnt ihr aber gerne auch verlinkt lassen, denn ich lasse die alten Beiträge so lange wie möglich als Archiv bestehen.

Nach und nach soll es hier lebendig werden, dazu schreibe ich hier wie gehabt weiter - vielleicht etwas häufiger als zuletzt auf Conservare. Ich weiß es noch nicht, es muss sich einfach alles entwickeln.

Liebe Grüße an alle Mitblogger und Leser!

In Ewigkeit Amen.